Heilige Kunst für die Strasse

Prozessionsfiguren aus Südindien

seit 18. März 2015

Letzten Dezember erhielt das HVM von St.Galler Ehepaar Erika und Otto Stadler eine Schenkung: grosse, religiöse Prozessionsfiguren aus Südindien. Solche Sammlungen hinduistischer Gottheiten sind selten, die Schenkung ist entsprechend wertvoll. Jetzt sind die 17 Objekte wissenschaftlich aufgearbeitet und auf stimmungsvolle Weise inszeniert.

Die Sammlung vermittelt einen Eindruck von der religiösen Vorstellungs- und Bilderwelt des Hinduismus in Indien. Die Holzskulpturen stammen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die meisten wurden ursprünglich bei religiösen Prozessionen in südindischen Tempeln verwendet. Bei diesen heute noch praktizierten religiösen Festen werden lokale Gottheiten auf ihrem zugehörigen Reittier (vehana) auf einem Podest durch die Strassen gezogen.

Ergänzt werden die Objekte der Ausstellung mit dokumentarischen Fotografien von Harry Peronius (New York). Sie geben ästhetische Einblicke in die Vorbereitungen des jährlichen «Shiva Ratri Festival» in Gokarna (Karnataka). Die grossformatigen sw-Fotos zeigen eindrücklich: Die jährliche Prozession einer Tempelgottheit ist für viele südindische Hindus noch heute das wichtigste Ereignis im Jahr.